Rückstau aus dem Kanal erfolgreich verhindern

Der Hausbesitzer ist für den Schutz seines Gebäudes gegen Rückstau verantwortlich


Zu einem Rückstau in das private Kanalsystem (Hausanschluss-kanal) und in weiterer Folge u.U. auch in tiefer liegende Gebäudeteile (Keller, Garage, etc.) kommt es infolge hydraulischer Überlastung des öffentlichen Kanalsystems, wenn der Wasserspiegel in diesem bis zur oder ü̈ber die Rückstauebene ansteigt. Als maßgebliche Rückstauebene kann im Allgemeinen das Niveau des gegen die Fließrichtung gesehenen nächsten Kanalschachtes (Straßenoberkante) plus 15 cm angesehen werden.

Ursachen für einen Rückstau sind:

  • Starkregenereignisse:
    Bei starken Niederschlägen kann das Kanalsystem die anfallenden Wassermengen nicht schnell genug ableiten. Dadurch steigt der Wasserspie gel und es kommt zum Rückstau in die Hausanschlusskanäle.
  • Verstopfungen:
    Rückstau kann auch entstehen, wenn es durch
    Verstopfungen oder Ablagerungen im öffentlichen oder privaten Kanalsystem zu Beeinträchtigungen des Abflusses kommt.


Was kann bei Rückstau passieren?

  • Aufgestautes Abwasser dringt über Waschbecken,
    Duschen, Waschmaschinen, Bodenabläufe oder Toiletten in Kellerräume ein und kann erhebliche Schäden verursachen.
  • Aus eigenem Interesse sollte sich daher jeder          Hausbesitzer vor diesen Folgen schü̈tzen, auch  wenn es bei seinem Anwesen bisher noch nie zu einem Rü̈ckstau kam.

Aus diesem Grund ist entsprechend den maßgeblichen technischen Regeln (z.B.: ÖNORMEN 12056 Teil 1-5, ÖNORM B 2501) jeder unterhalb der maßgeblichen Rückstauebene liegende Entwässerungsgegenstand gegen Rückstau zu sichern.

Bei Missachtung dieser technischen Bestimmungen
schränken Versicherungen Entschädigungen ein oder
lehnen sie sogar ab. Schadenersatzansprüche gegenü̈ber den Betreibern der öffentlichen Kanalnetze sind in aller Regel ausgeschlossen, da ein Rückstau bis zur maßgeblichen Rü̈ckstauebene in Abwasserkanälen zulässig ist.


PROBLEMLÖSUNG
Durch den Einbau und Betrieb einer automatisch arbeitenden Hebeanlage mit Rückstauschleife oder durch Rückstauverschlüsse ist ein zuverlässiger Schutz vor Schäden durch Rückstau möglich.


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Automatische Abwasserhebeanlage

    1    Regen
    2    Regenfallrohr
    3    Entlüftung
    4    Sickerschacht
    5    Hausanschlußschacht
    6    Kanal
    7    Straßenablauf
    8    Hebeanlage
    9    Rückstauebene
  10   Rückstauschleife über der Rückstauebene

Der Einbau und Betrieb einer Abwasserhebeanlage mit Rückstauschleife über die Rü̈ckstauebene stellt den sichersten Schutz dar. Dadurch kann auch bei Rü̈ckstau aus dem öffentlichen Kanalsystem das anfallende Abwasser in die öffentliche Kanalisation gepumpt werden, die Hausentwässerung bleibt in vollem Umfang betriebsfähig.

Kellerabgänge und Garageneinfahrten (Rigole) unter der Rückstauebene können nur über Abwasserhebeanlagen zuverlässig entwässert werden!


Jeder Hausbesitzer ist für den Schutz seines Gebäudes gegen Rückstau selbst verantwortlich.


RÜckstauverschluss

    1    Regen
    2    Regenfallrohr
    3    Entlü̈ftung
    4    Sickerschacht
    5     Hausanschlußschacht
    6    Kanal
    7    Straßenablauf
    8    Rückstauverschluss
    9    Rü̈ckstauebene
  10    Kellerablauf

Unter der Rückstauebene liegende Ablaufstellen können bei ausreichendem Gefälle zum Kanal mit Rü̈ckstauver-schlüssen gemäß gültiger Normen abgesperrt werden. Der Einbau ist jedoch nur zulässig:

  • Bei untergeordneter Nutzung der Räume
    (keine Wohn- oder Aufenthaltsräume).
  • Wenn ein WC oberhalb der Rü̈ckstauebene
    zur Verfügüng steht.
  • Wenn bei Rü̈ckstau auf die Benützung der Ablaufstelle verzichtet werden kann.
  • Wenn das Abwasser aus Obergeschossen ungehindert ablaufen kann.

Oberflächen- und Dachwässer sind gemäß Baubescheid entweder vor Ort zu versickern oder abzuleiten.